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Salamanca Ich gebe mich in deine Hand und beuge mich dir
Treibe mich vor dir her mein Abstand begleitet dich
Ich bin dir untertan
Meine Treue ist das Pfand deiner Gunst
Ich wehre ab was dich bedroht
Unterwirf mich deinem Gehorsam
Rastlos ist meine Ehrfurcht
Dein Wunsch ist mein Lohn
Mein Hunger dein Lob
Deine Gnade mein Durst
Deine Ruhe meine Andacht
Dein Lächeln mein Frieden
Mich erzieht deine Anmut
Zu deinen Füßen reift mein Sein
Du stiftest mir Leben
 
Mariana Schlage mich auf
Das Tal meiner Schätze entdecke ich dir
Es wohnt ein Verzehren darin nach deiner Stärke
O schwellende Säule in meinen Boden gepflanzt
Du bist die Frucht die in mir gedeiht
Unerschöpflich ist der Brunnen meiner Weiblichkeit
Durchbohre mich mitleidlos
Sei meiner Erlösung Schrei
Ich labe dich mit der Flut meiner Hingabe
Trinke mich ich münde in dir
Heiß tropft von meinen Lippen deine Huldigung
Pflücke meine Seele dir ist sie bereitet
Tröste mein Sterben mich rettet kein Tod
 
Sotomayor Du lebst im Wahn von Furien umringt
Beraubt deiner Würde und bettelst um Schändung
Schone deinen Reiz
Erfinde nicht unnötige Lockung
Du wirbst umsonst ich meide dich
Und raubtest du mir den Blitz aus der Brust
Um meinen Widerstand zu brechen
Kein Mann vermag was du verlangst
Es löschte ihn aus
Ich müßte verglühen nichts bliebe von mir
Als das beinerne Mal meines Irrtums
Denn alles ist falsch außer frei zu sein
Mich bindet nur Klugheit mir nützt nur Verstand
Die Liebe die du willst holt niemals mich ein
Auf meinen windumtobten Abenteuern
 


Thomas Körner: M.P. oder Die Sucht der Liebe © Acta litterarum 2011