III

Federico Weißt du was du tust
Du schreitest aus dem Sein hinaus
Unfaßlich entfernt den Grenzen des Todes
Dem Weg meiner Worte
Du warst der Ort der hinter meiner Stimme lag
Wie soll ich leben ohne dein Bild
Über des Vergessens Wolken jenseits von mir
Wird deine Wahrheit unbeschreibbar
O Schaum deiner Haut meerfarbene Adern
Welcher Vernichtung hast du dich geweiht
Zu welcher Liebe läuterst du dich empor
Kehre um dein Aufbruch ist vergeblich
Der Schleier vor deinem Angesicht
Wird der Staub deines Leibes sein
 
Peralta Der Wahnsinn des Aufruhrs das Unheil der Macht
Entzücken dich und dich erregt der Menge Wut
Welche abscheuliche Leidenschaft
Wirrer Zorn richtet Vernichtung an
Schamloses Schwärmen lästert dem Höchsten
Von allem Glauben verloren verdirbt das Vaterland
Doch wieviel du auch wagst in deiner Verblendung
Du zahlst mit Enttäuschung
Verrat holt dich ein
Ungeteilt bleibt deine Begeisterung
Du wirst allein sein mit deinem Martyrium
Und das rasende Volk wird in deinem Blut sich kühlen
Tränenlos sehe ich deine Not
 
Pedrosa Denke dich wohin du willst du bleibst mein
Ich stürze dich zur Erde herab
Und reiße die Hülle von deinem Geschlecht
Wie schrilles Flirren aufgespannter Flügel
Der klingelnde Taumel des Tamburins
Wird deine Begierde sein
Laß uns tanzen im wogenden Takt der Zärtlichkeit
Bis wir zu Boden fallen betäubt von der Schwere
Um sein Geheimnis
Du sollst meinen Samen tragen
Reinige dich in heiliger Milch
Salbe dein Inneres mit dem Balsam der Liebe
Unermüdlich ist meine Glut
Ich bin dein steifer Gott
Mannvoll sein wird dein Herz
 
Brodett Du gleichst der Jungfrau auf der Barrikade
Schleudernd den Blitz der Revolution
Bringe den Tod unseren Feinden
Schwinge die Waffe der Rache über ihnen allen
Von der Höhe deines gerechten Bollwerks
Schaue unseren einzigen Wunsch
Daß ende die Knechtschaft
Unabwendbar ist die Schlacht gegen die Mächtigen
Vernichtung lauert uns in die Grube des Elends zu stoßen
Wir schwören dir mit erhobener Hand
Daß wir uns der Beleidigung erwehren
Gemeinsam stürzen wir die Gewalt
Um aus ungeheurer Tat
Das Werk der Freude zu empfangen
 
Chor Das Glück läßt sich nicht befehlen
Und für die Zukunft ist der Verstand blind
In lautem Brüllen und heftigem Flehen
Wohnt die Entzweiung
In mancher Zeit aber bedarf es der Einigkeit
Unfehlbar sind Auserwählte dafür ein Zeichen
 
Mariana – es ist ein Licht
Ein sich lösender Schauer von Klarheit
Bebend ergriffen dringen Umrisse Gebärden
Schwerelose Helle strebt
Wissen umkreist mich künftiges Wirken
Gleichnis Verwandlung fernher verstreut
Genährt ohne Nahrung goldene Feuer
Ströme der Süße besitzen mich
Stufe um Stufe koste ich Wonne
Unendlichen Ichs kristallenes Antlitz
Glänzt reine Verzückung
Zweifel sinken hinweg
Wille verliert sich entschwingenden Flugs
Es ist ein Verlassen das groß werden soll
 


Thomas Körner: M.P. oder Die Sucht der Liebe © Acta litterarum 2011