II

Peralta Wer bist du schon wo kamst du her
Eine Waise befleckt mit der Mutter Makel
Ohne Recht von Geburt unbehaust und herkunftslos
Ich nahm dich auf du warst ein Kind
Und wurdest mein
Es taugte nichts dein Blut
Und doch gab ihm mein Fleisch die Ehre
Ich gab dir Dasein meinen Namen
Doch du bist stolz und undankbar
Deine Schönheit duldet nicht
Daß ein anderer sie besitzt
Du willst nicht dienen
Was gering ist was vergeht verachtest du
Ich warne dich
Mein Schicksal zerbricht mich an dir
Aber dein ist die Hand die sich ausstreckt ins Leere
 
Mariana Du bist mir fremd
Einst lebte ich mit dir Mädchendinge denkend
Du stießt mich nieder wie ein Lamm
Nie mehr küsse ich ein Messer
Wir teilten unser Fleisch
Die Beute meines Leibes
Qualvoll entrann mir die Lust
Ich nahm dich auf mich wie einen Pfahl
An dem hinauf ich mich winden sollte
Bis zum jüngsten Tag
Die Narben des Ekels brennen auf meiner Keuschheit
Nie mehr zwingst du mich unter das Joch deiner Mannheit
Mein Gedächtnis versagt sich dir
Meine Kinder werden deinen Namen zerreißen
 
Brodett Zerreiße diesen Fluch
Die Welt wird heller entzündest du deine Vernunft
Der Siegesengel regt schon seine Flügel
Rauschend heben Ideale ihn auf
Und Visionen bezaubern die Seele
Herrlich erprobt begierig des Schönen
Die Heldin ihre heilige Natur
Folge dem Trieb nach Entfaltung zum Absoluten hin
Lege den schimmernden Grundstein unserer Freiheit
Gieße deine Jugend in Erz und erobere für uns
Das Universum deiner Güte
Auf weichen Händen trägt milde Vollendung dich dann
In den göttlichen Garten des Ruhms
 
Mariana Wer bist du
Du gibst mir Auge Bild und Blick
Du sprichst zu mir wie mein Verlangen
Ach das ich reden könnte was du gern hörst
Lehre mich dir zu gleichen
Mach mir ein neues Herz
Aufschäumt mein Sehnen
Wohin jagt mich mein Gemüt
Ahnung öffnet mich
Ich fühle wie du mich erreichst
Aufbäumt mich deine Größe –
 
Chor Tief kommt sie nieder mit ihrem Wesen
Steil ragt das hohe Ziel empor
Süchtig sucht sie sich ihr Opfer zu gewinnen
In der Finsternis aber ist die Hoffnung am sichersten
Aus verlorenem Grund gehen die Wunder hervor
 


Thomas Körner: M.P. oder Die Sucht der Liebe © Acta litterarum 2011