Herbst

In seinem Herbst feiert das Jahr Befreiung. Die nackten Feste des Todes. Den reinen
Genuß der Beseitigung. Den eigenen Leib. Entblößt liegt er da. Und legt Hand an
sich selbst. Öffnet die starren Arterien dem Leichnam des Blutes. Erfährt seines
Kreislaufs bleiche Verklärung. Und sprengt die entleerten Verliese des Fleisches.
Sein verflatternder Atem. Des Nebels erblindende Spiegelung. Die Seen über dem
Wald. Sein regloses Auge. Wie schwarze Vögel der Felder. Wie Wachen am Abhang
zum Grab. In seinem Herbst ist das Jahr am nächsten der Wirklichkeit. Verzückt
jeder neue Tag. Von Trauergelächter.